Kirkisianische Zeitenwende
Man kann nur hoffen, dass die Ermordung von Charlie Kirk tatsächlich eine Zäsur einleitet, die den Namen „Zeitenwende“ verdient.
Es ist bezeichnend, dass die lautesten Stimmen des deutschen Journalismus den Mann gar nicht kannten. Sie verkehrten seine Bedeutung kurzerhand ins Gegenteil – eine demagogische Praxis, die in den USA niemals verfängt, weil Kirk dort zu den prominentesten Köpfen der MAGA-Bewegung zählte. Er war nicht nur ein brillanter Intellektueller, sondern zugleich ein vorbildlicher Demokrat. Er stellte sich dem Grundproblem der demagogischen Linken unserer Zeit: deren völliger argumentative Leere, die nur noch durch die Dämonisierung des politischen Gegners gefüllt wird.
Genau da lag Kirks Stärke. Er verkörperte den eigentlichen Sinn deliberativer Demokratie: nicht das Herunterhandeln von Kompromissen, sondern den Sieg des besseren Arguments. Wer jemals seine Debatten mit studentischen Linken verfolgt hat, konnte beobachten, wie sich die argumentative Hohlheit des Gegners in Echtzeit entlarvte – und wie sehr diese Bloßstellung Ressentiment, Wut und schließlich Hass anreicherte.
Ein demokratischer Held also, der sich, obwohl längst im Machtolymp angekommen, immer wieder in den argumentativen Nahkampf begab, um vor aller Augen zu zeigen, dass Wahrheit und Logik stärker sind als Parolen. Dass er Opfer eines politischen Attentats wurde, ist deshalb ein schlagendes Indiz für den geistigen Bankrott jener Seite, die längst jede argumentative Substanz verloren hat. Wo keine Gründe mehr sind, bleibt nur noch Gewalt.
Umso verheerender, dass die mediale Reaktion in Deutschland keinen Schock, keine Läuterung hervorbrachte, sondern nach kurzem Innehalten wieder in die alte Dämonisierung verfiel – diesmal sogar des Opfers selbst. Das markiert nicht weniger als das vorläufige Ende der deliberativen Demokratie hierzulande. Wenn selbst professionelle Realitätsbeschreiber, die Journalisten, unfähig sind, Realität als solche zu benennen, hat der Diskurs seinen Halt verloren.
Was nun bleibt, ist ein Imperativ: Jeder Ansatz von Verächtlichmachung, jede rhetorische Verleumdung muss sofort kenntlich gemacht und abgebrochen werden. Solange Hass als Stilmittel geduldet wird, ist kein ernsthafter Diskurs möglich. Erst wenn die Dämonisierung aus den politischen Räumen verbannt ist und wieder ein Ringen um Argumente stattfindet, wird deliberative Demokratie ihren Namen verdienen.
Charlie Kirk hat mit seinem Leben gezeigt, was Demokratie bedeutet. Sein Tod verpflichtet uns, diese Form der Auseinandersetzung nicht preiszugeben. Das sind wir den Hinterbliebenen schuldig – und vor allem den Prinzipien des Westens, der einzigen legitimierten Form politischer Ordnung auf dieser Erde.